
LinuxWelt 2/24: Das neue Linux Mint 21.3 - plus Extra-Image
Das Jahr 2024 ist noch jung. Welche Entwicklungen und Linux und Open-Source-Software bestimmen werden, zeichnet sich aber bereits bei einem Blick in den Kaffeesatz an einem kalten Januarmorgen ab: Weil vor allem Cloud-Anbieter es so wollen, werden die Unified Kernel Images (UKI) bei den großen Linux-Distributionen zum Standard. Diese verschmelzen UEFI-Bootloader, Kernel und initiale Ramdisk, um den Systemstart und das laufende System im Stil von Secure Boot von gültigen Signaturen abhängig zu machen.
Attraktiv ist dieses Plus an Sicherheit vor allem in der Cloud, da es eine unerwünschte Manipulation von Linux-Systemen auf Servern sowie Cloud-Instanzen oder in virtuellen Maschinen unterbindet. Für Desktop-Systeme bringen UKI eine wirksame Datenträgerverschlüsselung per LUKS2 und dem TPM2-Chip, den die meisten Hauptplatinen und Notebooks heute serienmäßig bieten. Auf dem Desktop ist absehbar, dass sich das X11-Protokoll und Xorg verabschieden und Platz für Wayland machen. Die ersten Linux-Distributionen wollen zumindest für Gnome und KDE Plasma, das 2024 in Ausgabe 6 erscheinen wird, kein Xorg mehr mitliefern. Das wird auch die alternativen Desktops wie Xfce, Lxqt, Mate und Cinnamon dazu drängen, auch Wayland zu wechseln.
Erste Ansätze dazu sind auch in Linux Mint 21.3 schon zu sehen, das diesmal mit auf Heft-DVD ist: Die Entwickler von Cinnamon experimentieren bereits mit Wayland, das im Zuge von Linux Mint 22.1 bis 22.3 dann zum Standard werden soll. Bei der LinuxWelt werden wir diese Entwicklungen in diesem Jahr mit Artikeln und Praxisbeiträgen begleiten und weiterhin den Desktop sowie Anwendungsprogramme für den Alltag im Blick behalten, ohne dabei Cloud und Server aus dem Blick zu verlieren.
Extras und Tools: Zur Reparatur und Fehleranalyse bietet das Multibootmenü der DVD in der Rubrik „Extras und Tools“ eine Reihe an kleineren Live-Systemen und startfähigen Werkzeugen. Mit von der Partie ist die Super Grub Disk 2, mit denen Sie liegen gebliebene Bootloader wieder flott machen.
Der Plop Bootmanager hilft dabei, von USB-Laufwerken zu booten, auch wenn das BIOS dies nicht unterstützen sollte. Notebook Das Hardware Detection Tool (HDT) zeigt die Ausstattung eines PCs. Das neue Memtest 86+ 6.20 testet den Speicher PCs mit besserer Kompatibilität zu aktueller Hardware. Das Mini-Betriebssystem Shred OS 2021.8 hat DBAN 2.3 ersetzt. Es löscht mechanische Festplatten zuverlässig durch mehrfaches Überschreiben. Eine Besonderheit ist wieder der Bootloader Netboot.xyz, der über ein eigenes Untermenü eine Vielzahl von Linux-Systemen und Installationsmedien von einem Github-Repository in den Speicher herunterladen und von dort booten kann. Sowohl Netboot.xyz, Shred OS als auch die Super Grub Disk 2 starten im BIOS- und UEFI-Modus. Die anderen Tools sind nur im BIOS-Modus verwendbar. Sie sind im UEFI-Modus deshalb nicht im Multibootmenü vorhanden. Zur Übersicht der „Extras und Tools“ mit Mini-Anleitungen geht es hier.
Geschichte der Linux-Distributionen: Der Linux-Kernel, an dem ein professionelles Team arbeitet, ist zusammen mit den Userspace-Programmen und Desktop-Umgebungen als Systembasis frei verfügbar. Auch Hobby-Entwickler und geniale Einzelgänger können damit eigene Linux-Distributionen bauen oder ein Linux-System von einer bestehenden Distribution als Abspaltung weiterpflegen. Dies führt zu einer enorm facettenreichen und unübersichtlichen Linux-Landschaft. Tatsächlich lässt sich deshalb die Zeitachse der Linux-Distributionen und deren Abstammung untereinander nicht sinnvoll im gedruckten Magazin abbilden. Stattdessen haben wir ab dieser Ausgabe auf Heft-DVD ein hier navigierbares Diagramm der Distributionsentwicklung seit 1991 untergebracht. Die Grafik steht unter der GNU Free Documentation License und wird seit 2010 von verschiedenen Chronisten bis heute gepflegt. Ein kurzer Verwendungshinweis: Bei gedrückter linker Maustaste lässt sich die Grafik in jede Richtung verschieben. Das Mausrad kann in die Grafik hinein- und herauszoomen. Ein Klick auf "Zurücksetzen" kehrt zur Anfangsansicht zurück. Ein Klick auf eine der Distributionsnamen zoomt zum jeweiligen Zweig.
Wahl-O-Mat: Gerade Neulinge stehen vor der Frage, welche
Linux-Distribution zum eigenen Wissensstand passt und zum anvisierten
Einsatzzweck. Linux-Anwender, die genau das perfekte Linux-System
suchen, haben nicht wenig damit zu tun, Vor- und Nachteile
verschiedener Distributionen abzuwägen. Und nicht jeder
hat die gleichen Auswahlkriterien: Wer gerade erst Windows hinter sich
lässt, braucht eine einsteigerfreundliche Distribution.
Administratoren setzen auf Stabilität und fortgeschrittene
Linux-Anwender bevorzugen hochaktuelle Programmversionen sowie eine
breite Auswahl. Als Entscheidungshilfe ist auf jeder DVD der Wahl-O-Mat mit von der
Partie. Die wichtigsten Linux-Distributionen sortiert ein Fragebogen
oder eine interaktive Tabelle
nach Kriterien wie Desktop, Server, Benutzerfreundlichkeit,
Dokumentation, Aktualität und Paketauswahl.
E-Book mit 358 Seiten: Aufgefrischte Wissenssammlung
Gibt es ein Thema aus der LinuxWelt oder einen Grundlagenartikel aus einer früheren Ausgabe, den Sie verpasst haben, und der auch online auf pcwelt.de nicht zu finden ist? Keine Sorge - die aktuelle und lesenswerte Artikel haben wir als E-Booklet im PDF-Format zur Nachlese zusammengefasst. Geht Ihnen noch Hintergrundwissen ab, können Sie hier Grundlagen nachlesen, etwa welche Linux-Distributionen tonangebend sind, wie Sie mit der Kommandozeile arbeiten, Serversysteme aufbauen, wie Sie Hardware-Probleme systematisch lösen und vieles mehr. Die Beiträge sind nach Rubriken organisiert und werden zu jeder Ausgabe aktualisiert. So haben die Grundlagen eine Ergänzung zum Systemtuning von Linux-Distributionen erhalten und auch die Rubriken zu Distributionen, Serveraufgaben und KI sind mit neuen Beiträgen aufgefrischt.
Das PDF-Dokument lässt sich unter Linux, Windows und Mac OS X lesen, alles was Sie brauchen, ist ein PDF-Reader wie Evince (Gnome), Okular (KDE) oder den Firefox ab Version 112. Das PDF kommt ohne DRM-Schutz aus und lässt sich natürlich auch auf Tablets und Smartphones problemlos öffnen. Hinweis: Die PDF-Inhalte sind natürlich urheberrechtlich geschützt.
Was das LinuxWelt-E-Book diesmal sonst noch zu bietet hat, erfahren Sie hier.
openSUSE®, das openSUSE® Logo und "SUSE Linux"® sind eingetragene Warenzeichen von Microfocus®. Ubuntu®, Kubuntu®, Xubuntu® sind eingetragene Warenzeichen von Canonical®. Fedora® und "Red Hat"® sind eingetragene Warenzeichen von Red Hat® Inc. Linux® ist ein eingetragenes Warenzeichen von Linus Torvalds. Der Linux-Pinguin wurde von Larry Ewing erstellt.