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Ubuntu
Die Distribution mit ungebrochener Popularität auf dem Desktop und neuerdings auch in der Cloud verfolgt heute den Anspruch, ein universelles System für PCs, Server und Mobilgeräte zu sein. Ubuntu Touch ist mit dem eigenen Window-System "Mir" und dem App-Paketsystem "Snappy" eine eigene Richtung geworden. Das Kernsystem basiert aber weiterhin auf Debian. Auf dem klassischen Desktop-PC genießen offizielle Varianten mit Mate, XFCE und LXDE seit der Einführung der kontroversen Oberfläche "Unity" mehr Aufmerksamkeit. Alle zwei Jahre erscheint eine Ubuntu-Ausgabe mit Langzeit-Support von fünf Jahren. Vom Vorbild Debian übernimmt Ubuntu das DEB-Paketformat und APT, ist aber zu Debian nicht kompatibel. Entwickelt wird Ubuntu von einer Community und der Firma Canonical, die vom südafrikanischen Multimillionär Mark Shuttleworth finanziert wird.
Der typische Anwender will ein einsteigerfreundliches, von Debian abstammendes Allround-Linux mit großer Community und häufiger Erscheinungsfrequenz für Server und Desktop.
Offizielle Webseite: http://www.ubuntu.com
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Arch Linux
Obwohl Arch mit seinem hohen Do-It-Yourself-Faktor, der schon bei der Installation beginnt, als Anachronismus erscheint, hat sich diese Distribution in den letzten Jahren enorm viele Freunde in der fortgeschrittenen Anwenderschaft gemacht: Arch legt Wert auf einen einfachen, schlanken Aufbau und manuelle Konfiguration, um die Innereien des Linux-Systems nicht hinter distributionsspezifischen Tools zu verbergen. Der Lohn der Mühe ist die volle Kontrolle darüber, was auf dem System installiert ist. Zum Bekanntheitsgrad von Arch trägt dessen hochkarätiges Wiki mit größtenteils englischsprachigen Anleitungen zu Systemkomponenten und Programmen bei, die auch für andere Distributionen gelten. Als „Rolling Release“ lässt sich Arch über den Paketmanager und über ein Build-System auf dem neuesten Stand halten. Einen Standard-Desktop gibt es nicht.
Der typische Anwender ist ein avantgardistischer Linux-Fan mit langjähriger Erfahrung, weiß sich dank des ausführlichen Arch-Wikis selbst zu helfen und stellt Linux-Systeme gerne selbst aus den hochaktuellen Paketquellen zusammen.
Offizielle Webseite: https://www.archlinux.de
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Manjaro Linux
Die Anforderung von Arch Linux sind hoch, da die Einrichtung weitgehend manuell erfolgt. Einen einfacheren Einstieg bietet Manjaro mit grafischem Installationsassistent und Konfigurationshilfen. Manjaro sticht dabei in Sachen Reife und Benutzerfreundlichkeit heraus. Es öffnet auch weniger erfahrenen Anwendern einen Zugang zu Arch, die mit der größtenteils manuellen Einrichtung eines puren Arch Linux überfordert wären, oder ganz einfach nicht die Motivation haben, für jeden Konfigurationsschritt die enorm umfangreiche Dokumentation von Arch zu wälzen. Unter den Arch-Derivaten ist Manjaro deshalb auch das bekannteste und beliebteste System geworden. Auch bei Manjaro handelt es sich um einen "Rolling Release" und in bestimmten Konstellationen ist es nicht einfach, alle Programme wie Wine, Node.JS und selbst zusammengestellte Python-Umgebungen stabil und lauffähig zu halten.
Der typische Anwender kennt die Grundzüge der Linux-Systemverwaltung, will aber nicht alle Installations- und Konfigurationsschritte ohne grafische Hilfsprogramme durchführen. Wie auch Arch Linux ist Manjaro ein System für Kenner, aber mit niedrigen Einstiegshürden.
Offizielle Webseite: https://manjaro.org
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Fedora
Das von Red Hat gesponserte Fedora ist ein Trendsetter mit stets top-aktueller Programmauswahl und spricht ambitionierte Anwender an, die eine möglichst aktuelle Distribution für den Desktop suchen. Wenn sich eine Technologie wie beispielsweise der neue Init-Daemon Systemd bei Fedora bewährt hat, wandert später zu Red Hat Enterprise Linux. Fedora nutzt das RPM-Paketformat und ist vornehmlich für den Desktop-Einsatz geschaffen, da sich das System mit häufigen Updates oft ändert und auch innerhalb einer Ausgabe Kernel und Programme auf neue Hauptversionen aktualisiert werden. Die typische Desktop-Umgebung ist hier Gnome 3, aber auch Mate, LXDE und KDE kann sich unter Fedora sehen lassen. Die Installation erfolgt über Live-Systeme oder mit der universellen DVD-Ausgabe. Der Installer ist einer der Umständlichen.
Der typische Anwender hat beruflich oft mit Red Hat Enterprise Linux oder Cent OS zu tun, oder ist vielleicht sogar selbst Administrator, will aber zu Hause lieber ein aktuelleres System wie Fedora, das schon mal eine Vorschau auf das nächste Red Hat ist.
Offizielle Webseite: http://fedoraproject.org
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Debian GNU/Linux
Das System für höchste Ansprüche an Stabilität ist in der turbulenten Linux-Entwicklung der Fels in der Brandung und mit seinen 23 Jahren eine der dienstältesten Distributionen. Auf neueste Pakete legt die große, streng demokratisch organisierte Entwicklergemeinde keinen Wert. Deswegen werden Programme und Komponenten langsamer aufgenommen als bei der Konkurrenz. Patches von Debian-Paketbetreuern fließen oft „upstream“ zurück zu Kernel-Entwicklern und Programmierern. Auf dem Debian-Paketformat DEB und der Paketverwaltung APT ist auch Ubuntu aufgebaut. Neue Debian-Ausgaben erscheinen rund alle zwei Jahre und die Entwicklung erfolgt in mehreren Zweigen: Debian Unstable bietet neueste Software, die für weitere Tests in Debian Testing aufgenommen wird, das wiederum die Vorstufe zu Debian Stable ist.
Der typische Anwender braucht ein grundsolides Serversystem für professionelle Aufgaben oder bevorzugt konservative Desktops. Die Programmversionen dürfen dabei auch älter sein. Hauptsache, alles ist gründlich getestet.
Offizielle Webseite: http://www.debian.org
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Gentoo
Auch wenn der Stern Gentoos langsam sinkt, ist diese Distribution kein Fall für Geschichtsbücher. Das liegt auch an Google Chrome OS, das seit 2010 auf das anpassungsfähige Gentoo als Basis setzt. Gentoo zeichnet sich wie Arch durch ein eigenes Paketformat aus, das mit dem Paketmanager Portage an die „Ports“ von FreeBSD erinnert. Dies erlaubt Fortgeschrittenen die Kompilierung von Programmen nach Bedarf aus einem Repository mit mehr als 10000 Quellpaketen. Es gibt aber auch genügend Binärpakete. Gentoo ist ein „Rolling Release“, der sich allein über den Paketmanager auf dem neusten Stand halten lässt. Um die Entwicklung kümmert sich die Gentoo Foundation. Das System hat weiterhin Kult-Charakter und viele Fans wie der illustre Kernel-Entwickler Greg Kroah-Hartman schwören darauf.
Der typische Anwender Anpassungsfähigkeit und Quelltextpakete machen Gentoo zu einem besonderen und schnellen System, das hohe Ansprüche an seine Nutzer stellt. Die Installation erfolgt per Scripts.
Offizielle Webseite: http://www.gentoo.org
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Linux Mint
War Linux Mint anfangs eine inoffizielle Ubuntu-Variante mit alternativen Desktops, so tritt es heute mit zahlreichen Eigenentwicklungen langsam aus dem Schatten des Vorbilds. Mint basiert immer noch auf Ubuntu LTS, erscheint stets eine Weile nach einem neuen Ubuntu, setzt aber genügend eigene Akzente, so dass es als eigene Distribution durch geht. Eigene Entwicklungen gehen von Konfigurationstools bis hin zum Cinnamon-Desktops und den neuen Xapps. Linux Mint ist besonders unter Umsteigern sowie der undogmatischen Desktop-Anwenderschaft beliebt, die ein unkompliziertes Desktop-Linux suchen. Für den anspruchsvollen Servereinsatz ist es aufgrund der Softwareauswahl und vereinzelt auftretenden Paketkonflikten ungeeignet.
Der typische Anwender sucht ein besonders arbeitgeberfreundliches Desktop-Linux dessen Entwickler weitgehend alle Entscheidungen zur Softwareausstattung getroffen haben, die sich weiter von der stringenten Debian-Basis eines Ubuntus entfernt.
Offizielle Webseite: http://www.linuxmint.com
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Open Suse
Einen langen, gewundenen Weg hat Open Suse hinter sich, das ursprünglich in Deutschland entstand und ebenfalls auf dem RPM-Paketformat basiert. 1992 formte sich die Distribution unter dem Namen S.u.s.E (Software- und System-Entwicklung). Nach der Übernahme durch Novell im 2005 ist es wie Fedora ein von der Community entwickeltes Projekt. Aktuell ist es beim Mainframe-Spezialisten Microfocus untergekommen, der mit Suse Linux Enterprise auch eine kommerzielle Variante unterhält. Seit der Ausgabe "Leap" nutzt Open Suse dessen Paketquellen, die durch einige neuere Software ergänzt wird. Die Paketauswahl ist nicht brandaktuell, lässt sich aber durch inoffizielle Paketquellen des Build Service erweitern. Open Suse hat den Pokal für Einsteigerfreundlichkeit an Mint abgegeben, punktet aber mit einem exzellenten KDE-Desktop und grafischen Konfigurationshilfen.
Der typische Anwender setzt auf das grafische Menüsystem von Yast zur Administration oder ist ein Traditionalist, der mit Suse zu Linux kam und der Distribution bis heute treu bleibt.
Offizielle Webseite: http://de.opensuse.org
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Slackware
Als lebendiges Fossil unter den Linux-Distributionen hat sich Slackware in eine Nische zurückgezogen, in der hauptsächlich Entwickler, Administratoren und experimentierfreudige Nutzer zu Hause sind. Die älteste aktive Distribution war anfangs auch die Basis für Suse Linux. Slackware vertritt bis heute die reine Lehre der Linux-Administration: Es gibt bis auf den Installer kaum Konfigurationshilfen. Lediglich Scripts helfen bei Programminstallation und der System-Aktualisierung. Dies ist auch auf das Paketformat von Slackware zurück zu führen, das gepackte Tar-Archive ohne ausführliche Meta-Daten nutzt. Dies erlaubt eine sehr freie System-Einrichtung, mit dem Nachteil einer fehlenden Abhängigkeitsprüfung. Slackware ist sehr schnell und schlank und mit seinen stabilen Programmversionen geeignet für Server.
Der typische Anwender hat meist schon ein paar graue Haare mehr auf dem Kopf oder im Gesicht, ist bei Linux-Systemen auf ausführlich getestete, stabile Versionen bedacht und will maximale Konfigurationsmöglichkeiten.
Offizielle Webseite: http://www.slackware.com
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Mageia
Als Abspaltung vom mittlerweile nahezu in der Versenkung verschwundene Mandriva Linux wird das erst drei Jahre alte Mageia von einer freien Community gepflegt, die sich um die Fortführung jener Eigenschaften kümmern, die Mandriva beliebt machten. Die Distribution übernimmt viele Eigenschaften von Mandriva, etwa das RPM-Paketsystem und den Paketmanager Urpm. Mageia will als typisches Desktop-System möglichst einfach zu bedienen sein und bietet für die Konfiguration eine zentrale grafische Oberfläche. Die Installation erfolgt über ein Live-System mit komfortablem, grafischem Installer. Erschienen sind erst drei Versionen, jeweils in 18 Monaten Abstand. Die Paketquellen bieten mehrere Desktops: KDE, Gnome 3, XFCE und LXDE sind gleichberechtigt. Paketversionen und Updates sind eher konservativ.
Der typische Anwender hat zuvor mit Mandriva Linux gearbeitet, dessen Entwicklerbüro im Mai 2015 die Pforten schließen musste und will ein Linux-System für den Desktop, das nah an Mandriva angelehnt ist.
Offizielle Webseite: http://www.mageia.org
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Android-x86
Zwar ist Android keine herkömmliche Linux-Distribution, gehört aber wegen des verwendeten Linux-Kernels trotzdem zu den Linux-Betriebssystemen. Von Google wurde das System ursprünglich parallel zu Chrome OS für Smartphones geschaffen und die Kernkomponenten wie die Android Runtime (vorher Dalvik) für Java-Apps und die Touch-orientierte Oberfläche sind auf diesen Einsatzzweck maßgeschneidert. Trotzdem ist das System anpassungsfähig genug, so dass nicht OEMs, sondern auch kleinere Entwicklergemeinden eigene Ausgaben zusammenstellen. Android X86 und Remix OS sind zwei Vertreter dieser Gattung und werden wie Linux-Distributionen als ISO-Datei in Form installierbarer Live-Systeme ausgeliefert. Aufgrund lizenzrechtlicher Beschränkungen allerdings ohne Google-Apps, zu welchen auch der App-Store Google Play gehört. Wer eine X86-Ausgabe von Android auf einem PC oder Notebook einsetzen will, muss APKs manuell installieren oder mit dem alternativen App-Store F-Droid vorlieb nehmen.
Der typische Anwender ist experimentierfreudig und will Android als alternatives Linux-System auf dem Zweit- oder Drittrechner.
Offizielle Webseite: http://www.android-x86.org
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