
LinuxWelt 6/23: Drei Linux-Systeme für USB-Sticks - plus Extra-Image
Wie sieht der ideale USB-Stick mit Linux-Systemen aus? Nach unserer Meinung sollten solche Systeme immer einen gut gefüllten Werkzeugkasten bieten. Für Spezialaufgaben, aber auch als allgemeine Hilfe, wenn ein fest installierten Linux- oder Windows-System nicht mehr starten will. Als Zweitsystem eignen sich ausgewählte Linux-Varianten auf bootfähigen USB-Datenträgern als mobile Allzwecksysteme, als unveränderliche Surfsysteme oder als Reparatur- oder Backup-Dienstleister. Nach diesen Merkmalen sowie nach Aktualität sind diesmal die Linux-Systeme auf der Heft-DVD ausgewählt. Und die drei bootfähigen, vorliegenden Systeme sind zudem alle auch als einzelne ISO-Datei auf dem Datenträger, um gezielt ein einzelnes System auf einen USB-Stick zu übertragen.
Mit von der Partie ist Backbox 8, eine Ubuntu-Variante für Analysen und Tests im Netzwerk. Dazu gesellt sich mit MX Workbench 23 ein allgemeines Live-System für Reparaturaufgaben. Bei Parrot OS Home 5.3 handel es sich um ein Debian Sid für den Desktop-Einsatz mit einem recht aktuellen XFCE-Desktop und neueren Programmen aus den Quellen dieses Debian-Zweigs. Es ist aber deshalb interessant, weil es sich mit "Persistence", also einem beschreibbaren Home-Verzeichnis auf einen USB-Stick schreiben lässt. Zu den detaillierten Vorstellungen der Systeme geht es hier.
Die DVDs als Image für USB-Sticks:
Viele Computer haben kein optisches Laufwerk mehr. Der Nutzwert der Heft-DVD soll aber auch dann niemandem entgehen. Seit der Ausgabe 2/2022 bieten wir die Heft-DVDs auch als Download in Form von ISO-Dateien und. Und die Extra-Images sowieso. Diese hybriden Image sind für USB-Sticks geeignet und booten ebenfalls im BIOS- sowie UEFI-Modus. Der Download der Heft-DVD findet sich hier (7,8 GB) und das Extra-Image hier. Eine Übersicht aller früheren Images der LinuxWelt Heft-DVD und Extra-Images sind in diesem Github-Repository zum Download verlinkt.
Das Rettungssystem 9.4.1: Einen Stern verpasst dieser Ausgabe der LinuxWelt unser eigenes Rettungssystem in Version 9.4.1 auf dem Extra-Image. Es tritt mit dem Anspruch an, einen ähnlichen Funktionsumfang wie Parted Magic zu bieten, welches schon einige Jahre nicht mehr zum freien Download verfügbar ist. Unser Rettungssystem ist dabei eine Toolbox von bekannten Programmen zur Datenrettung, zum Lesen von Windows-Partitionen, Bitlocker-Partitionen und natürlich zur Reparatur von Linux-Systemen. Einige wichtige, selbst entwickelte Tools zum sicheren Löschen von SSDs und NVMEs runden dieses System ab, das in der Ausgabe 9.4.1 auch neue Versionen der Browser Firefox, Chromium und Opera bringt.
Extras und Tools: Zur Reparatur und Fehleranalyse bietet das Multibootmenü der DVD in der Rubrik „Extras und Tools“ eine Reihe an kleineren Live-Systemen und startfähigen Werkzeugen. Mit von der Partie ist die Super Grub Disk 2, mit denen Sie liegen gebliebene Bootloader wieder flott machen.
Der Plop Bootmanager hilft dabei, von USB-Laufwerken zu booten, auch wenn das BIOS dies nicht unterstützen sollte. Notebook Das Hardware Detection Tool (HDT) zeigt die Ausstattung eines PCs. Das neue Memtest 86+ 6.20 testet den Speicher PCs mit besserer Kompatibilität zu aktueller Hardware. Das Mini-Betriebssystem Shred OS 2021.8 hat DBAN 2.3 ersetzt. Es löscht mechanische Festplatten zuverlässig durch mehrfaches Überschreiben. Eine Besonderheit ist wieder der Bootloader Netboot.xyz, der über ein eigenes Untermenü eine Vielzahl von Linux-Systemen und Installationsmedien von einem Github-Repository in den Speicher herunterladen und von dort booten kann. Sowohl Netboot.xyz, Shred OS als auch die Super Grub Disk 2 starten im BIOS- und UEFI-Modus. Die anderen Tools sind nur im BIOS-Modus verwendbar. Sie sind im UEFI-Modus deshalb nicht im Multibootmenü vorhanden. Zur Übersicht der „Extras und Tools“ mit Mini-Anleitungen geht es hier.
Geschichte der Linux-Distributionen: Der Linux-Kernel, an dem ein professionelles Team arbeitet, ist zusammen mit den Userspace-Programmen und Desktop-Umgebungen als Systembasis frei verfügbar. Auch Hobby-Entwickler und geniale Einzelgänger können damit eigene Linux-Distributionen bauen oder ein Linux-System von einer bestehenden Distribution als Abspaltung weiterpflegen. Dies führt zu einer enorm facettenreichen und unübersichtlichen Linux-Landschaft. Tatsächlich lässt sich deshalb die Zeitachse der Linux-Distributionen und deren Abstammung untereinander nicht sinnvoll im gedruckten Magazin abbilden. Stattdessen haben wir ab dieser Ausgabe auf Heft-DVD ein hier navigierbares Diagramm der Distributionsentwicklung seit 1991 untergebracht. Die Grafik steht unter der GNU Free Documentation License und wird seit 2010 von verschiedenen Chronisten bis heute gepflegt. Ein kurzer Verwendungshinweis: Bei gedrückter linker Maustaste lässt sich die Grafik in jede Richtung verschieben. Das Mausrad kann in die Grafik hinein- und herauszoomen. Ein Klick auf "Zurücksetzen" kehrt zur Anfangsansicht zurück. Ein Klick auf eine der Distributionsnamen zoomt zum jeweiligen Zweig.
Wahl-O-Mat: Gerade Neulinge stehen vor der Frage, welche
Linux-Distribution zum eigenen Wissensstand passt und zum anvisierten
Einsatzzweck. Linux-Anwender, die genau das perfekte Linux-System
suchen, haben nicht wenig damit zu tun, Vor- und Nachteile
verschiedener Distributionen abzuwägen. Und nicht jeder
hat die gleichen Auswahlkriterien: Wer gerade erst Windows hinter sich
lässt, braucht eine einsteigerfreundliche Distribution.
Administratoren setzen auf Stabilität und fortgeschrittene
Linux-Anwender bevorzugen hochaktuelle Programmversionen sowie eine
breite Auswahl. Als Entscheidungshilfe ist auf jeder DVD der Wahl-O-Mat mit von der
Partie. Die wichtigsten Linux-Distributionen sortiert ein Fragebogen
oder eine interaktive Tabelle
nach Kriterien wie Desktop, Server, Benutzerfreundlichkeit,
Dokumentation, Aktualität und Paketauswahl.
openSUSE®, das openSUSE® Logo und "SUSE Linux"® sind eingetragene Warenzeichen von Microfocus®. Ubuntu®, Kubuntu®, Xubuntu® sind eingetragene Warenzeichen von Canonical®. Fedora® und "Red Hat"® sind eingetragene Warenzeichen von Red Hat® Inc. Linux® ist ein eingetragenes Warenzeichen von Linus Torvalds. Der Linux-Pinguin wurde von Larry Ewing erstellt.